Der Dezember 2017

Ende.
2017 geht zu Ende, das große Rennen startet, so dass noch alle Weihnachtsgeschenke gekauft und verpackt werden. Von Ruhe und Besinnlichkeit kann man nicht viel merken. Die Stadt ist in Unruhe.

Und ich? Ich genieße den Advent und freue mich auf die schöne und besinnliche Zeit.

Der Dezember ist für mich ein besonderer Monat. Der November ist ein eher trauriger Monat und in der Adventszeit wird es schlagartig hell. Entweder ist es der Schnee, der kommen kann, oder aber es sind die Lichter, die zum Schmuck aufgehängt sind.
Genaugenommen ist mir das auch egal ob Schnee oder Licht, ich erfreue mich einfach dran.

Ich nutze den Dezember gerne, um mich zu erden. In der Zeit zwischen den Feiertagen steht die Zeit für mich Still. Es passiert nichts. Was soll auch passieren? Die Läden haben auf, aber generell kann man nichts erledigen, denn viele Firmen, Ärzte, Versicherungen sowie Kitas und Schulen haben dicht. Man sollte sich aufs nächste Jahr gedulden, wenn es was zu besprechen gibt.

Dieses Jahr hab ich mir im Dezember aber komplett vorgenommen, zu sehen, wohin ich mit meiner Photographie gehen möchte. Seit dem Sommer hänge ich durch; die Hochzeit hat mir ein wenig die Zuversicht genommen, ein gutes Auge und ein gutes Gespühr zu haben. Wenn ich mir die Bilder heute angucke denke ich, dass dieser Frust nicht gerechtfertigt ist. Ich muss aber auch sagen, dass ich vielleicht nochmal das Thema Belichtung überdenken sollte. Das hab ich natürlich auch getan und ich habe mir einen Belichtungsmesser gekauft. Tests mit meiner digitalen Nikon ergaben, dass man sich auf ihn verlassen kann.

Und dann hab ich endlich das Labor getauscht. Ich habe lange gesucht, das mir einen Washi W Film entwickeln kann und möchte. Ich benötige dazu eine Dunkelkammer, aber diese kann ich hier nicht einrichten. Ich bin über Facebook auf den Film aufmerksam geworden. Das Schwarzweiß fand ich super und somit musste ich den haben. Dass es ein Papierfilm ist, hab ich erst gesehen, als ich ihn in meinen Händen hielt. Das Labor musste also einen Papierfilm entwickeln, der sich so entwickeln lässt, wie ein Abzug. Der Berliner Fineprint Service macht das und vieles mehr, was ich möchte. Also ist die Ladung der Bilder des Dezembers im Januar dahingewandert.

Hier gibt es die Ergebnisse:

Ich gebe zu, es ist nicht so, wie ich es erwartete, aber schon irgendwie super. Ich muss gestehen, dass ich den Film wohl nicht noch einmal kaufen werde. Aber vielleicht rege ich hiermit den einen oder den anderen an, diesen Film mal auszuprobieren.

Ich habe mir dann weiter überlegt, basierend auf dem Experiment mit Daniela Benzin, in dem wir mit Doppelbelichtungen sensual Portrait und Streetphotographie kombinierten, ob ich mit Doppelbelichtungen in der Streetphotographie gute Ergebnisse erziehlen kann. Ich nahm mir also einen Kono! Rekorder und belichtete ihn pro Bild doppelt und Teils dreifach. Einen Fehler habe ich gemacht. Die Belichtungen sind falsch. Es ist nicht so, dass zwei mal ISO 50 einmal ISO 100 ergeben. Es ist so, dass zwei mal ISO 200 ISO 100 ergeben. Kurz gesagt, die Bilder sind teils überlichtet und sehr kontrastreich. Leider sind viele Zeichnungen aus den Lichtern verschwunden. Aber dennoch gibt es einige Bilder, die ich zeigen möchte.

Mit einer Art Zoomkunst macht Ronny Wunderlich auf sich aufmerksam. Dabei hat er eine Kamera, ein Zoomobjektiv und einen ND Filter, so dass er während der Belichtung schrittweise die Brennweite ändern kann. Das ganze sieht dann so aus. Diese Bilder mag ich sehr.
Bei der Doppelbelichtung hab ich dann das ganze auch probiert und zwar mit Festbrennweiten. Da ich mehrfach belichte, kann ich auch dreimal belichten und dabei 24mm, 35mm und 50mm Brenweiten nutzen. Diese Idee umgesetzt führte dann zu folgenden Resultaten:

Man sieht den hellen Keil des Himmels. Das wäre vielleicht mit der richtigen Belichtung und der Brennweitenreihenfolge von 50mm zu 24mm besser gewesen. Ich denke, das probiere ich morgen.

Ich weiß, dass das ein guter Weg ist. Ich mag die Ergebnisse und werde damit ein Projekt verfolgen. Da meine Nikon einen Knopf hat, mit dem ich ein Bild mehrfach belichten kann, kann ich zu gegebener Zeit spontan für das Projekt arbeiten.

Dann habe ich von Kono! zwei neue Filme, den dubblefilm SUNSTROKE EDITION und den dubblefilm MOONSTRUCK EDITION ausprobiert. Die Ergebnisse des Moonstroke gefallen mir besser, da ist die Tonung sanfter ist. Den Film mag ich gerne weiter einsetzen.
Der Sunstroke hat mir persönlich teils zu heftige Lightleeks. Die sind gewollt aber manchmal ein wenig zu viel.

Der Moonstroke ist kalt. Das mag ich speziell und sanft in der blauen Tonung. Gerade diese hat es mir sehr angetan.

Ich mags!

Natürlich mussten wir uns auf die Suche nach einem Tannenbaum begeben. Es ist Tradition, diesen auf dem Werderaner Tannenhof zu finden und zu schlagen. Da hatte ich meine Exa 2a mit, die immer für die Familienbilder mit einem Kodak TRiX oder Portra geladen ist. Diese drei Impressionen möchte nicht vorenthalten.

Ok, das letzte ist ein Bild aus dem Garten der Eltern meiner Freundin. Ich bin immer wieder beeindruckt von dem Fleckchen Natur.

Wie man lesen kann, ist viel im Kopf und in der Tat im Dezember passiert. Ich hab mich besonnen und ausprobiert. Was nehme ich aus diesem Jahr für das kommende Jahr der Photographie mit?

1. Ich bin genau da, wo ich mit meiner ersten digitalen Spiegelreflex war. Ich lerne das Photographieren neu, denn die Adaption von digital auf analog ist nicht so einfach.
2. Einhergehend orientiere ich mich auch wieder neu und/oder auch nicht. Ich nutze die neuen kreativen Räume, die ich wahrnehmen muss, denn *klick* reicht nicht, um mich zu entfalten. Ich werde das Prinzip des doppelt Hinsehen weiterhin ausbauen.
3. Ein Konzept zu haben ist gut. Damit wird der Weg einfacher zu gehen, wie ich merkte. Der Washi Film war geplant, dass ich 10 Bilder mit jeweils einer Sekunde Belichtungszeit haben werde. Ich wollte dann hier 10 Sekunden Berlin zeigen. Das hat nicht geklappt, es gab nur fünf Bilder und die besten sieht man hier.
4. Mit Spaß photographiert es sich wieder besser.
5. Ich will ein anderes Labor und in naher Zukunft wieder selber entwickeln.
6. Ich werde mir die Spezifikationen von den Entwicklern und der Filme mal genau durchlesen. Ich glaube, ich hab da was übersehen.
7. Weitermachen.

In dem Sinne … auf ein gutes Jahr 2018

2 Comments to “Der Dezember 2017”

  1. Super Jahresabschluß! Ich mag die entstandenen Fotos und die darin verborgene kreative Gedankenenergie! Schön, dass meine Fotos dich zum Nachmachen angeregt haben. Ich mag jedoch irgendwie die Serie mit den Doppelbelichtungen lieber ;o) Sind super Fotos dabei. Diese wirken in schwarz weiß schön mystisch! Bleib dran und hab weiter Spaß dabei! Beste Grüße

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  2. Guten Morgen Ronny,

    am Ende muss ich ehrlich sagen, bin ich über die Ergebnisse froh. Das Jahr kann so zu Ende gehen. ,-)

    Danke auch für Deinen Kommentar und Deine Worte. Ich find es gut, wie unser Austausch fruchtbar ist. ,-)

    Wir sollten mal wieder zusamen nen Kaffee trinken oder zusammen Mittag machen.

    Viele Grüße Grüße,
    Jan

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