Im Jahr 1999 hab ich im Juni beschlossen, dass ich umziehen werde. Mein damals Freiwilliges Soziales Jahr sollte zum 1. September enden und die Frage nach dem “Wie geht es nun weiter?” stand im Raum.
Alternativen gab es einige, aber eine setzte sich durch. Ich sollte zum Oktober 1999 in Kiel anfangen zu studieren.
Heute weiß ich, dass es im Wesentlichen der Sprung in die nächst größere Hafenstadt in Norddeutschland werden sollte. Ich glaube, deswegen habe ich es knapp über 16 Jahre dort ausgehalten.
Ausgehalten ist nicht das richtige Wort. Ich hab es genossen, in Kiel zu wohnen. Es war in Wilhelmshaven, da bin ich zur Schule gegangen, wie in Kiel; nur kleiner. Ich kannte es also schon, ich wusste es damals nur nicht.
Kiel ist das Landeshauptdorf von Schleswig-Holstein. Darum ist in Kiel einiges größer und bunter als in Wilhelmshaven.
Die Winter waren schöner und mehr:
Später, als ich photographierte, boten sie auch einige schöne Kulissen.
Der Hafen ist, im Gegensatz zu dem in Wilhelmshaven, schöner, größer und voller. Schiffe gab es immer zu sehen, große Schiffe vor allem. Und das Geniale ist, dass sie mitten in der Stadt an ihren Liegeplätze liegen, wie hier die Fähre nach Göteborg.
Für Photoshootings bietet der Hafen für Fischköppe wie mich auch immer eine angenehme Umgebung. Die Kräne der HDW Werft, äh, Thyssenkrupp AG, äh, ich hab den Namen vergessen (German Naval Yards *würg*), waren immer ein Magnet für meine Linsen, mein Auge und meine Bilder.
In den letzten Jahren gab es auf meinem Weg zur Arbeit bzw. Heim einige Sehenswürdigkeiten und Spielereien, die ich gerne mit meinen Kameras mitnahm (es sind ja dann doch schon drei bzw. nu vier). Die Bergstraße war ein Fundus solcher schönen Dinge. Sie ist die Partymeile in Kiel und durchsetzt mit einigen Kneipen und einem Kino.
Der Eingang des Tucholskies (auch liebevoll Tuch genannt), welches quasi der große Bruder des Palazzos in Wilhelmshaven hätte sein können, ließ mich mit den Spiegeln spielen.
Man war auch immer durch die Sportsbar bestens über Spielstände im Fußball informiert.
So zeigt es der Herr, den ich da häufig so stehen sah. Das was er sah. ist dann folgendes Bild gewesen:
Das Kino war kein Cinemaxx, was ich persönlich gut finde. Eine perfekte Kinoidylle, kaum mehr als 10 min zu Fuß von meiner ehemaligen Wohnung entfernt.
Das Cafe-Resonanz ist ein niedliches und internationales Cafe, welches auch bei mir um die Ecke gewesen ist. Einige Male saß ich mit Freunden dort, um zu frühstücken. Die Morgende waren meist sehr lang (es gab auch viel zu erzählen).
Dieses folgende Bild ist ein Korridor im alten Rathaus. Ich machte es, als ich meinen ersten richtigen Reisepass abholte.
Das Landeshauptdorf zu Kiel ist übrigens nicht für die billigen Parkplätze bekannt geworden. .-)
Diese Erdbeeren fanden wir in dem Sophienhof, der Einkaufspassage gegenüber vom Bahnhof. Die waren übrigens auch sehr lecker.
Wenn man ganz genau hingeschaut hat, konnte man den zweiten Arbeitsmarkt auch sehen. Es gab rege Nachfragen für kuriose Dinge und einige mit leicht verdientem Geld.
Die Gablenzbrücke ist in meiner Zeit in Kiel auch erneuert worden. Die Laternen bescheinen nun modern die neue Fahrbahn.
Dieser Sonnenuntergang war an der Nebenstraße zu meiner gut zu sehen. Als ich vom Einkaufen wieder kam, konnte ich nicht anders und zückte die Kamera. Manchmal kommt die Sucht nach dem “Klick” einfach durch.
Das schöne an Hafenstädten ist, dass sie immer ein romantisches Plätzchen bereithalten für zwei, die sich gefunden haben und schön das Miteinander genießen mögen. Eine Pier oder ein Anleger mit Blick über die Förde bietet sich da immer an. Man kann zusammen den Schiffen folgen, den Möwen (und auch Krähen) oder zu guter Letzt den Wellen lauschen.
Viele Eingeborene sind natürlich auch Seemänner und haben ein Segelboot. Ich bin Bremer und war nie eigenmächtig Segeln. Ich habe auch keinen Schein dafür. Den Blick durch oder auf Segelboothäfen fand ich aber immer wieder gut.
Kurz vor meinem Auszug aus Kiel beglückte mich das Wetter mit einem Wintereinbruch. Bisher sollte es der einzige Schnee in der aktuellen Herbst/Winterperiode sein. Aber für einen Tag sah Kiel dann super gut aus.
Mein letzter Sonnenaufgang in Kiel. Meine Wohnung war gerade abgegeben und ich feierte das ein wenig auf einem Geburtstag. Als ich am darauffolgenden Tag bei ihm auf dem Balkon stand, begrüßte mich das Kieler Wetter so.
Ich liebe diese Stadt und bis auf die Liebe gibt es keinen Grund, von dort wegzuziehen. Ich würde da auch wieder hinziehen, aber ich glaube, das wird nicht mehr passieren.
Ich bin nun in Berlin und nebst meiner Familie bietet diese Stadt auch viel Schönes und Interessantes. Nun genieße ich meine Ruhe zwischen den Feiertagen und ich denke, dass ich mit dem Start des neuen Jahres auch einiges aus der Hauptstadt zeigen werde. Einiges hab ich jetzt schon erlebt und gesehen, was man so in Kiel nicht mitbekommen würde.
Aber das macht u.A. den Reiz dieser großen Stadt hier aus.