Letztes Jahre begann für mich eine spannende Reise mit meiner Kamera und meinem Sinn für Photographie. Ich entschied mich Ende 2013, dass mein Projekt eine 365 Tage Herausforderung sein wird, bei der ich jeden Tag ein Bild machen wollte. Ich entschied mich, mir grenzen zu setzen. Ich habe mal gelesen und auch selber erfahren, dass die Kreativität gefordert ist, wenn man wenige Möglichkeiten bzw. die Grenzen eng definiert sind. Ich wollte mich mehr mit schwarz und weiß Photographie beschäftigen und da ich gerne mit 50mm Festbrennweite photographiere, waren damit meine Grenzen schon sehr arg gesetzt.

Das Madagaskar Juwel war mein erstes Bild.

Und dann sah ich mich der Herausforderung gegenüber, dass ich im Januar kein Licht zur Verfügung habe. Ich selber pendel unter der Woche von Kiel nach Hamburg und bin dann draußen, wenn es noch oder schon dunkel ist. Aber alleine durch das Pendeln und der Zeit auf dem Arbeitsweg begann ich schnell, nicht nur Laternen und Häuser irgendwie mit ISO400 noch so eben auf meinen Sensor zu prügeln (anders konnte man das nicht nennen), sondern auch das Geschehen auf der Straße im Auge zu behalten. Wenn ich nicht wirklich zum Photographieren kam, hab ich mich an Stillleben versucht. Die Bilder wollten am gleichen Tag, für den sie standen, gemacht worden sein.

Ansonsten fand ich viele Interessante Dinge, die für mich auch ein Lichtspiel darstellten, für dass ich zunehmend Interesse fand.

Aber ich konnte auch noch farbige Bilder machen, was später immer wieder schwieriger wurde. Hier eins vom Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven, wo ich den Jahreswechsel verbrachte.

Mit meinem Besuch im Januar habe ich dann natürlich das Programm gemacht, was man mit Bergbewohnern macht. Man zeigt den Hafen und das Wasser und man sieht, wie sich die Gäste freuen. Das mag nun herablassen klingen, aber interessant ist es schon zu sehen, wie sehr sich die Gäste dann freuen. Hier sieht man die HDW Werft (heute ist es Thyssen Krupp) und dann Wellen-Impressionen nahe des Leuchtturms Bülk.

 

Im Februar war ich eigentlich nur auf der Straße und in den Städten am photographieren. Menschen und das Urbane sind sehr sehr interessant. Es fesselt mich immer wieder, auch heute noch, ein Jahr später, merke ich, wie sehr ich gefesselt bin.

Hier die Kaiser-Wilhelm-Brücke in Wilhelmshaven; das Spiel mit dem Bokeh ist mir eins meiner liebsten.

Der März bescherte mir ein wunderbares Shooting mit einer Freundin, die ihr selbst geschneidertes Sekretärinnen Outfit im Steampunk-Look darstellen wollte.

Ansonsten hab ich in dem Monat mich auch mehr mit dem Sprengen meiner Grenzen beschäftigt. Am schwar/weißem Look konnte ich nicht viel ändern. Das war für mich gesetzt. Nun ist es so, dass 50mm ja auch nicht viel an Sichtweite hergeben, erst recht nicht, wenn man einen Crop-Faktor von 1.5 besitzt. Der Bildauschnitt ist vergleichbar mit Vollformat und 75mm Objektiv in dem Fall. Aber dennoch wollte ich folgendes Bild haben:

Es ist aus über 20 einzelnen Bildern zusammengesetzt, was Photoshop ja sehr sehr gut beherrscht, will ich mal behaupten. Das Panorama hängt nun bei mir an der Wand und ich freue mich tierisch drüber.

Im April ist nicht so hochtrabend viel passiert, muss ich sagen. Dennoch habe ich allerdings ein paar Experimente begonnen. Ich hab nun auch endlich Licht morgens und abends gehabt, so dass ich mehr mit den Bildern und den Szenen machen konnter; oder halt auch nicht:

Im Mai fand ich folgendes Statement sehr ansprechend. Die Welt ging um uns herum gerade zu grunde, Ukraine Konflikt im Osten, die IS Truppen terrorisieren den Nahen Osten und dann gibt es viel Leid und Mist in den Nachrichten, so dass mir nur noch das einfiel:

Das Bild ist auch ein Panorama aus vier einzelnen Bildern. Es gibt auch was gutes zu berichten. Im Mai bekam ich den Zuschlag für eine Hochzeit im August. Da war die Freude groß.

Und da ich in meinem 365-Tage Projekt auch noch mal jeden Sonntag ein Selbstportrait von mir machen wollte, zeige ich auch mal unverblühmt eins von mir von Mai 2014.

Im Juni war ich auf dem Pfingts-Open-Air Festival, auch kurz POA genannt, und hab die Bierstandcrew unterstützt. Wenn ich denn mal nicht arbeiten musste, rannte ich mit meiner Kamera in der Gegend herum und hielt meine Impressionen fest. Hier ein Bild von der Ruhe vor dem Sturm, erste Nacht, dreiviertel drei.

Im Juli dann hat die deutsche Nationalmannschaft zum vierten Mal wohlverdient die Fußballweltmeisterschaft gewonnen. Ich habe die dritte WM leibhaftig mitbekommen, nebst ’86 und ’90 und freue mich sehr für die Mannschaft. Seitdem ist der Schal auch an meine Kameratasche gebunden.

Der August war für ein Monat der Superlative. Der Monat war super heiß, es gab eine echt gute Hochzeit und ich habe mir eine zweite Spiegelreflex gekauft. Mein Traum, ins Nikonlager zu wechseln ist nun angelaufen und ich hab auch endlich eine Vollformatkamera. Leider kam diese Kamera drei Wochen zu spät zur Hochzeit. Das tat aber den Bildern keinen Abbruch, wie ich finde. Das Paar ist super glücklich und sie schauen sich die Bilder immer noch an. Mehr lob kann ich nicht erwarten

Mein neues Baby ist die Nikon D610 und ich kann Euch sagen, dass ich diesen Kauf nicht bereue.

Hier die ersten Schnappschüsse mit der Kamera, um mal zu sehen, ob es wirklich anders ist. Um ehrlich zu sein, ist es nicht. Aber im Dunkeln ist sie schon besser als die alte Kamera; ok, es lagen auch fünf Jahre Entwicklungszeit zwischen denen.

Und dann hab ich ja noch fast vergessen. Es gab wieder ein Shooting, gleiche Freundin, anderer Ort und anderes Kleid.

Der September war geprägt durch meinen Urlaub im Süden. Meine Nichte in Hessen wurde eingeschult und Freunde von mir haben geheiratet. Es gab somit viel Futter für meine Kamera und mich und das wollte ich natürlich nicht verpassen.

 

Im Oktober war ich Segeln und mit ner Freundin, die mich besuchte, um Kiel herum an der Kieler Förde. Richtig, auch sie kam vom Süden Deutschlands, also zeigen wir auch wieder den Hafen und die See. Und das ganze macht insofern auch saumäßig Spaß, denn ich bin ja selber gerne da.

Segeln:

 

 

Auf der Tour nach Laboe:

 

 

 

 

Man merkt, ich bin zeigewütiger geworden. Aber das liegt mitunter auch daran, dass ich in der zweiten Hälfte mehr mit den Bildern verbunden bin.

Ich bin dann Ende Oktober und im November in Berlin und Potsdam gewesen. Teile meiner Eindrücke sind da diese, und es ist ein kleiner Teil dessen, was ich an Eindrücken mitgenommen habe. In Berlin reicht meine Speicherkarte definitiv nicht mehr und dabei bin ich nicht mehr der Typ, der fünf Bilder einer Szene macht.

 

 

 

 

 

Dann war ich in November noch mit einer Freundin schön zum Kaffeetrinken in St. Georg, in Hamburg. Man merkt, dass das Licht schnell wieder weniger wurde.

 

 

Ich finde immer mehr Gefallen an den Bildern, nachts, wenig Licht, Straße und Leute. Es ist wunderbar und die Wirkung ist meistens Einzigartig. St. Georg ist nebenbei bemerkt auch ein Hammer Viertel in Hamburg. Einerseits, siehe diese Bilder, ist das Viertel gespikt mit kleinen Lädchen, anders kann man es nicht sagen und andererseits protzt es nur so von Prostituition und Kriminalität. Ich bin da letztens durch gelaufen und musste Acht geben, nicht ständig zu starren.

Im Dezember war ich im Sinne meiner analogen Photographie unterwegs. Ich hab mir für 2015 in den Kopf gesetzt, ein Projekt der analogen Photographie zu widmen. Meinen Film, ein Kodak TMax 400, hab ich im September gekauft, er wurde nun langsam voll und ich entwickelte den Film selber.

 

 

 

 

Tja, und dann war schon schnell Weihnachten. Die Weihnachtsmärkte wurden angelaufen und man trank für sein Wohl. Das Fest der Liebe und der Besinnung nahte und dann auch der Wechsel in 2015. Ich selber hab meine Idee, analog zu photographieren weiter ausgebaut und ausgedacht und habe auch schon diverses hier gebloggt.

 

 

 

 

 

 

 

Und damit beschließe ich meinen kleinen doch ziemlich lang gewordenen Rückblick zum Jahr 2014. Ich selber schaue mit Begeisterung in Richtung 2015 und ich weiß schon, womit ich meine Zeit verbringen werde.

Allen Lesern wünsche ich viel Erfolg bei Euren vorhaben.